Pinguine, warm bleiben und mit Schwung gehen?! Unser Leiter der Unternehmensexpeditionen, Antony Jinman, gibt uns einen Einblick in unsere neuen Schneeschuhwanderung…
Hallo Antony, was macht die Antarktis zu einem so besonderen Ort für Schneeschuhwanderungen?
Antony: Es ist vor allem die Abgeschiedenheit und die unberührte Polarlandschaft! Die Möglichkeit, die wilde Seite der Natur hautnah zu erleben. Für mich ist es die dramatische gebirgige Landschaft der Antarktis, die sich aus dem tiefblauen Ozean erhebt – sie bietet ein Abenteuer und eine Aussicht wie kein anderer Ort auf der Welt.
Was können Gaste von einer typischen Schneeschuhwanderung mit Swan Hellenic erwarten?
Antony: Eine typische Schneeschuhtour dauert etwa 1,5 Stunden. Sie wird von zwei erfahrenen Bergführern geleitet. Die Route ermöglicht es den Teilnehmern in der Regel weiter ins Gelände vorzudringen als bei einer normalen Landungsaktivität, da Schneeschuhe das Gehen im weicheren Schnee erleichtern.
Auf welche Gelände werden die Gäste unterwegs sein, und wie herausfordernd ist es?
Antony: Das hängt stark vom jeweiligen Standort und den aktuellen Wetterbedingungen in der Antarktis ab, die sich ständig andern. Die gebirgige Halbinsel ragt in den Südlichen Ozean und ist bekannt für starken Schneefall. Schneeschuhwandern ist sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Teilnehmer geeignet. Wir verfügen über mehrere Schneeschuhwandergebiete, und je nach Tagesverlauf bieten wir entsprechende Aktivitäten an. Einige Routen, wie beispielsweise in Demoy, fuhren auf einfacheren Wegen durch Kolonien von Eselspinguinen, wahrend andere, wie in Orne Harbour, anspruchsvollere Anstiege durch verschneite Hänge bieten. Unsere Bergführer stellen jeden Abend die möglichen Routen des nächsten Tages vor und unterstutzen die Gäste bei der Entscheidung, welche Tour sie wählen mochten.
Welche Tierwelt konnten Gaste wahrend einer Schneeschuhwanderung in der Antarktis erleben?
Antony: Gäste haben die Möglichkeit, Pinguinkolonien zu erkunden – insbesondere Esels- und Zügelpinguine –, Robben zu beobachten, die sich auf dem Eis ausruhen (zum Beispiel auf Halfmoon Island), oder Wale im darunterliegenden Ozean zu sichten.
Welche grundlegenden Techniken sollten Schneeschuhwanderer bei ihrer ersten Tour kennen?
Antony: Hier sind einige grundlegende Techniken, die sich besonders für Schneeschuhwanderer ohne Vorerfahrung empfehlen. Diese Hinweise helfen dabei, das Erlebnis sicher und angenehm zu gestalten:
1. Richtiger Schritt – Beim Schneeschuhwandern ist es wichtig, mit einem breiten, leicht übertriebenen Schritt zu gehen, um das Gleichgewicht zu halten und nicht auf den Schneeschuhen hangen zu bleiben. Die Fußspitzen sollten leicht nach außen seigen, um ein Aneinanderstoßen der Schneeschuhrahmen zu vermeiden.
2. Eigenes Tempo finden – Schneeschuhwandern kann aufgrund des Widerstands im Schnee anstrengender sein als normales Wandern. Beginnen Sie mit einem gemäßigten Tempo und machen Sie bei Bedarf Pausen, um Erschöpfung zu vermeiden.
3. Stocke zur Balance verwanden – Wanderstocke sind besonders hilfreich beim Balancieren, insbesondere auf unebenem Gelände. Sie entlasten die Beine und helfen, einen gleichmassigen Rhythmus beizubehalten.
4. Bergauf gehen – Beim Aufstieg empfiehlt sich die sogenannte „Kick-Step“ – Technik: Treten Sie mit den Zehen fest in den Schnee, um Halt zu gewinnen, und lehnen Sie das Körpergewicht leicht nach vorne, um ein Abrutschen zu vermeiden.
5. Sicheres Absteigen – Beim Abstieg ist besondere Vorsicht geboten. Verlagern Sie das Gewicht nach hinten und machen Sie kurze, kontrollierte Schritte. Bei steileren Hängen sorgen die Stöcke fur zusätzliche Stabilität.
6. Auf markierten Wegen bleiben – In verschneitem Gelände kann man leicht die Orientierung verlieren. Bleiben Sie auf gut markierten Wegen oder begeben Sie sich mit einem erfahrenen Guide auf Tour, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten.
7. Im Zwiebellook kleiden – Das Wetter im Schnee kann sich rasch ändern. Tragen Sie Kleidung in mehreren Schichten, die je nach Bedarf an- oder ausgezogen werden, kann. Achten Sie zudem auf feuchtigkeitsableitende Materialien, um das Auskuhlen durch Schweiß zu vermeiden.
8. Auf Schneebedingungen achten – Seien Sie aufmerksam gegenüber den Schneeverhältnissen. Tiefer, weicher Schnee kann ermüdend sein, während vereiste Stellen besondere Vorsicht erfordern, um ein Ausrutschen zu vermeiden.
Welche Kleidung und Ausrüstung ist für Schneeschuhwanderungen in extremer Kalte am besten geeignet?
Antony: Glücklicherweise stellen wir unseren Gasten, die die Polarregionen besuchen, eine hochwertige, wasser- und winddichte Expeditionsjacke zur Verfügung, die sie behalten dürfen. Diese ist ideal, um bei windigem Schichtsystem. Zusätzlich erhalten alle Gäste einen kostlosen, wasserdichten Rucksack – perfekt geeignet, um Kameras und zusätzliche Kleidungsschichten mitzuführen.
Wie stellen die Guides die Sicherheit bei Schneeschuhwanderungen in einer so abgelegenen Umgebung sicher?
Antony: Eine sehr gute Frage! Unsere Guides legen besonderen Wert auf vier zentrale Sicherheitsmaßnahmen, um ein sicheres und angenehmes Schneeschuherlebnis in der Antarktis zu gewährleisten:
1. Fachkundige Ausbildung und Erfahrung. Die Guides von Swan Hellenic sind umfassend in Sicherheitsverfahren für Wildnis Regionen, Ersten Hilde und Schneeschuhtechnik geschult. Sie verfügen über umfangreiche Erfahrung im Umgang mit dem antarktischen Gelände und den dortigen Wetterbedingungen, sodass sich unsere Gäste während der gesamten Expedition in kompetente Hände befinden.
2. Gründliche Sicherheitsunterweisungen und Vorbereitung. Von Beginn jeder Tour geben die Guides klare und prägnante Sicherheitsunterweisungen. Diese beinhalten grundlegende Schneeschuhtechniken Verhaltensregeln innerhalb der Gruppe sowie Hinweise zum Verhalten im Notfall. Sie stellen sicher, dass alle Gäste korrekt ausgerüstet sind – dazu gehört die Überprüfung der Ausrüstung, die Kontrolle der passenden Kleidung sowie bei Bedarf die Ausgabe von Wanderstöcken.
3. Ständig Kommunikation und Überwachung. Die Guides stehen durchgehen mit dem Expeditionsteam und dem Schiff in Verbindung. So können Sie Wetterverhältnisse und den Fortschritt der Gruppe in Echtzeit überwachen. Dies ermöglicht schnelle Unterstützung bei Bedarf sowie flexible Anpassungen der Route aus Sicherheitsgründen.
4. Gruppenmanagement und Aufsicht. Die Guides behalten alle Teilnehmer genau im blick und achten darauf, dass sich niemand von der Gruppe entfernt und alle sichere Wege begehen. Die Gruppengrößen werden bewusst begrenzt, um eine individuelle Betreuung zu gewährleisten. Außerdem werden regelmassig Zahlungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass niemand verloren geht oder aus dem Sichtfeld gerat.
Was war der unvergesslichste Moment, den Sie beim Schneeschuhwandern in der Antarktis erlebt haben?
Antony: Portal Point ist für mich immer ein ganz besonderer Ort, da ich ihn sehr gut kenne. Im Jahr 2022 war ich Teil einer Expedition, bei der wir die antarktische Halbinsel auf Skiern überquerten. Leider konnte, das Kreuzfahrtunternehmen, das Unser Team abgesetzt hatte, uns aufgrund von Covid nicht wieder aufnehmen, sodass wir gerettet werden müssen. Swan Hellenic reagierte auf unseren Hilferuf – und so erinnere ich mich jedes Mal, wenn ich meine Schneeschuhe in Portal Pont anlege, mit großer Dankbarkeit an meine Teamkollegen und an die Freunde, von der Crew von Swan Hellenic abgeholt worden zu sein.
Wie unterscheidet sich das Schneeschuhwandern vom herkömmlichen Wandern oder anderen Möglichkeiten, die Antarktis zu erkunden?
Antony: Wandern im tiefen Schnee ist sehr anstrengend! Im Gegensatz zum normalen Wandern ist das Schneeschuhgehen speziell für tiefen Schnee und eisige Bedingungen konzipiert. Schneeschuhe verteilen das Körpergewicht auf eine größere Fläche, wodurch man nicht so leicht in weichen Schnee einsinkt oder in Schneeverwehungen stecken bleibt. Wandern hingegen kann unter diesen Bedingungen deutlich mühsamer und ermüdender sein, da der zusätzliche Winderstand jeden Schritt beschwerlicher macht.
Abgesehen von der Antarktis – welche weiteren Orte auf der Welt wurden Sie fur ein unvergessliches Schneeschuherlebnis empfehlen?
Antony: Ich wurde folgende Regionen empfehlen:
• Banff-Nationalpark, Kanada. Banff ist eines der bekanntesten Winterreiseziele weltweit – mit ausgedehnten Wäldern, majestätischen Bergen und zugefrorenen Seen. Beim Schneeschuhwandern kann man hier unberührte Wildnis gebiete erkunden, darunter auch die beliebten Regionen rund um den Lake Louise und den Moraine Lake. Die Auswahl reicht von einfachen Wegen bis hin zu anspruchsvolleren Routen – für jedes Erfahrungsniveau ist etwas dabei.
• Yosemite-Nationalpark, USA. Im Winter verwandelt sich Yosemite in eine wahres Winterwunderland, das sich ideal mit Schneeschuhen erkunden lasst. Besonders eindrucksvoll sind der Mariposa Grove mit seinen riesigen Mammutbaumen sowie das ikonische Yosemite Valley mit Ausblicken auf den Half Dome und El Capitan – unvergessliche Erlebnisse für Schneeschuhwanderer.
• Die Dolomiten, Italien. Für ein europäisches Schneeschuherlebnis sind die Dolomiten in Norditalien ein besonders reizvolles Ziel. Die dramatisch gezackten Berggipfel bieten im Winter eine atemberaubende Kulisse. Hier kann man stille Wälder, alpine Wiesen und versteckte Taler entdecken. Die Region bietet zudem hervorragende Möglichkeiten für geführte Schneeschuhtouren.
• Lappland, Finnland. Lappland in hohen Norden Finnlands bietet ein wahrhaft magisches Schneeschuherlebnis. Verschneite Walder, zugefrorene Seen und Stille Wildnis Landschaften laden zu Erkundung ein. Besonders faszinierend ist die Möglichkeit, die Nordlichter zu beobachten – ein mystisches Element, das jede Schneeschuhwanderung bereichern kann. Mit etwas Gluck erlebt man auch eine Fahrt im Rentierschlittern oder eine Übernachtung im Eishotel.